16. Juni 2019

LG Wittgenstein bei „Westfälischen“ mit Licht und Schatten

Zwei Podiumsplätze und drei persönliche Bestleistungen: Das Abschneiden der drei LG Wittgenstein bei den Westfälischen Leichtathletik-Meisterschaften der U16 konnte sich sehen lassen. Rundum glücklich fuhr das Wittgensteiner Team allerdings auch nicht heim, denn zum erhofften Titel hatte es am Sonntag im Paderborner Ahorn-Sportpark nicht gereicht.

 

Technische Probleme

„Es war einfach nicht sein Tag, er hatte technische Probleme und war auch nicht zufrieden“, sagte LGW-Trainer Bernd Walter über das Abschneiden von M15-Athlet Elias Connor Dickel, der im Kugelstoß und Diskuswurf mit der besten Meldeleistung angereist war. Mit der 4-Kilogramm-Kugel schaffte der Birkefehler im ersten Versuch 13,71 Meter und damit fast genau seine Meldeleistung. In den weiteren Versuchen ging es aber nicht mehr über 13 Meter hinaus. Zum Sieger Maximilian Solcke (TSV Hagen) fehlten 19 Zentimeter – die persönliche Bestleistung, aufgestellt am vergangenen Montag in Stadtallendorf, hätte also zum Titel gereicht.

 

Übergetreten

„Platz zwei ist trotzdem ein super Ergebnis“, stellte Walter fest, der bei seinem Schützling im Diskuswurf gleich zwei Mal eine Siegweite sah – aber kurz darauf jeweils auch ein rotes Fähnchen wegen Übertretens. „In beiden Fällen ist Elias mit der Fußkante auf den Ring getreten“, berichtet Bernd Walter. Für Dickel blieb es bei 36,04 Metern aus dem ersten Versuch und damit bei Platz 3. Allerdings wäre es auch mit einer guten Tagesform schwer geworden gegen Solcke, der auch mit der 1-Kilo-Scheibe bei einer Siegweite von 40,74 Metern gewann. Angedeutet hatten sich Dickels Probleme schon beim Speerwurf am Vormittag, bei dem es mit 33,19 Metern zwar nicht schlecht, aber auch nicht gerade rund lief – damit wurde er Neunter.

 

Bestleistungen für Marie Homrighausen

Die weiteren Starter der LG Wittgenstein hatten sich angesichts der Vorleistungen im Vorfeld weniger ausgerechnet und erzielten Mittelfeldplätze. Der Bad Berleburgerin Marie Homrighausen (W14) gelangen bei ihrem vorläufigen Saisonhöhepunkt gleich zwei Bestleistungen, etwa im 80-Meter-Hürdensprint mit 13,65 Sekunden. „Das war ein richtig guter Lauf für sie“, ordnete Walter den 21. Platz (von 33 Mädchen) beim Vorlauf-Aus positiv ein. Im Speerwurf, in dem sie nur mit der B-Norm zugelassen war, verbesserte Homrighausen ihren „Hausrekord“ auf 28,88 Meter, was Rang 6 bedeutete.

 

Fehler im frühen Stadium

Im Hochsprung hakte es für Marie Homrighausen bei der Technik. Solide 1,49 Meter bedeuteten Platz 9. Länger im „Rennen“ blieb die Bad Laaspherin Lara Hochdörffer, die mit Bestleistung von 1,55 Metern Sechste wurde, aber nur eine Höhe bzw. drei Zentimeter hinter der Vizemeisterin in der W14 lag. „Das war sehr spannend und es war ein sehr starkes Feld“, sagte ihre Trainerin Ricarda Wied-Bernshausen: „Lara hat sich sehr gefreut.“ Für Hochdörffer wäre mit der erzielten Höhe auch Rang vier möglich gewesen, doch in Summe vier Fehlversuche bei 1,46 und 1,52 Metern waren zu viel. Auch mit den 1,55 Metern klappte es „erst“ im dritten Anlauf. Wied-Bernshausen: „Da hatte sie sich jeweils nicht ausreichend nach innen gestemmt und kräftig nach oben abgedrückt, aber dann hat es doch noch funktioniert. Das hat sie toll hinbekommen.“

 

Gutes Niveau in der Breite

Eine gute Leistung zeigte Lara Hochdörffer auch im Kugelstoß, wenngleich sich dies in Sachen Platzierung – Rang sechs – nicht so recht widerspiegelte. Im Kugelstoß erzielte Hochdörffer mit 10,06 Metern ihr bestes Resultat seit März, als sie ebenfalls in Paderborn in der Halle mit 10,27 Metern das „Winter-Westfalenpferdchen“ der W14 gewann. Mit sechs Mädchen mit einer Weite von über zehn Metern gab es ein stark besetztes Feld. Zum Vergleich: Vor Jahresfrist schaffte dies nur eine Starterin. Pech hatte Hochdörffers Vereinskameradin Franziska Walle, die sich ausgerechnet bei den Bundesjugendspielen in der Schule eine Bänderverletzung zugezogen hatte und deshalb ihren Start absagen musste.

Artikel von Florian Runte

Fotos von Tom Finke